6 Kernzutaten für ein wirkungsvolles Exposé – 

Wie Sie Verlagen & Co. Gusto auf Ihr Buch machen

6 Kernzutaten für ein wirkungsvolles Exposé
Wie Sie Verlagen & Co. Gusto auf Ihr Buch machen

Mit einem Beitrag zum Exposé tauche ich heute wieder tief in die Buchwelt ein. Das Exposé, dieses merkwürdige Wesen, hat seinen Auftritt noch vor der Veröffentlichung eines Buches, egal ob bei Sachbuch oder Roman. Es ist in etwas anderer, wissenschaftlicher(er) Form auch bei Dissertationsprojekten ein Muss.

Exposé für die Verlagssuche

In der nichtwissenschaftlichen Buchwelt ist das Exposé kein Muss. In bestimmten Fällen kann es aber notwendig sein, um Ihrem Sachbuch oder Roman zu helfen, das Licht der Leser*innenwelt zu erblicken. Wenn Sie sich für Ihr Buch(projekt) auf Verlagssuche begeben, möchten die Verlage informiert werden, was sie da erwartet. Oder die Literaturagent*innen, wenn Sie sich bei jenen Profis Unterstützung holen. Niemand kauft gern die sprichwörtliche Samtpfote im Sack. Sprich: Niemand bietet gern, ohne über die Details eines Projekts ins Bild gesetzt zu werden, eine Zusammenarbeit an.

Die Buch(projekt)-Vorstellung geschieht im Regelfall mit einem Exposé, für das Sachbücher genauso wie Romane auf Herz und Nieren abgeklopft werden. Das Exposé sollte das Buch als solches möglichst gut präsentieren. Es übernimmt ebenfalls eine Repräsentationsfunktion. Dazu später mehr.

Exposé für Crowdfunding 

Ein Exposé kann auch für Self-Publishing eingesetzt werden, wenn es um Crowdfunding geht. Sich bei Fans finanzielle Unterstützung holen, wird in der Kreativ- und Kunstszene immer beliebter. Habe ich mir sagen lassen. Ein durchdachtes Exposé kann ein Crowdfunding-Projekt unterstützen, potenzielle Interessent*innen informieren und überzeugen.

Die Kernzutaten des Exposés 1 – Buchdetails

Ein Exposé muss die wichtigsten Daten und Fakten zu einem Buchprojekt enthalten. „Was sind denn die relevanten Details genau?“

Diese Elemente eines Exposés sind logisch (oder unterliege ich da dem Curse of Knowledge?): (Arbeits)titel und, wenn geplant/vorhanden, Untertitel, Umfang aka geplante Seitenanzahl, Details zur Projektplanung wie Status und Abgabetermin des Manuskriptes. Für Crowdfunding-Projekte ist eher das geplante Veröffentlichungsdatum für das Exposé relevant.

Die Kernzutaten des Exposés 2 – Inhalt und Zielgruppe

Ein Exposé sollte eine kurze Zusammenfassung des Buchprojektes enthalten. Wichtig ist es, darin auf die Kernthemen einzugehen, die im Sachbuch oder Roman behandelt werden. Diese sollten in die kurze Inhaltsangabe, die noch nicht jedes klitzekleine Detail verrät, eingearbeitet werden. Jener Teil des Exposés sollte sich am Stil des Buches orientieren. Er kann einen Einblick in die Schreib- und Erzählweise des Verfassers/der Verfasserin gewähren. Sie können als Autor*in hier Ihre Fähigkeiten präsentieren. (Mit Maß und Ziel versteht sich. Es sollte nicht jeder einzelne Satz im Inhaltsteil des Exposés bildhaft oder allzu verschnörkelt sein, sondern über die wichtigsten Themen und Aussagen aufklären.)

Im Exposé gilt es zudem, festzuhalten, an wen sich Ihr Buch richtet. Eine möglichst klare Definition der Zielgruppe ist gefordert. Sie ist daher ein essenzieller Bestandteil im Exposé.

Die Kernzutaten des Exposés 3 – Relevanz und Nutzen 

„Relevanz, Nutzen im Exposé? Was bedeutet das denn nun?“

Literaturagent*innen, Verlage oder potenzielle Investor*innen denken an die Vermarktung eines Buches. Diese stützt sich auf die Relevanz des Themas. Zentrale Fragen dazu können für das Exposé sein: Liegt das Hauptthema gerade im Trend oder ist dieser schon am Abflauen? Ist es ein Feld, das noch wenig untersucht ist? Könnte Ihr Buch einen Trend einläuten, weil es innovativ ist, aber auf einen Nerv trifft? All diese Fragen zur Relevanz sollten im Exposé skizziert und beantwortet werden.

Für das Exposé ist es vor allem wichtig, herauszuarbeiten, was Leser*innen bei Ihrem Buch anspricht, was für sie wichtig und von Nutzen sein könnte. Denn daraus ergeben sich mögliche Lese- und Kaufmotive. Diese sind im Hinblick auf den Buchmarkt definitiv von Bedeutung. Daher sollten jene Überlegungen im Exposé als Nutzen für Leser*innen nicht vernachlässigt werden. Dieser Nutzen kann, ganz allgemein gesprochen, Information, Spannung, Tipps, Aufmunterung oder Unterhaltung sein. Oder auch etwas ganz anderes. Je konkreter der Nutzen für Leser*innen im Exposé dargestellt wird, desto besser.

Kernzutaten fürs Exposé 4 – Buch, Buchmarkt und Einzigartigkeit

Bücher gibt es am Markt mehr als man wahrscheinlich zählen kann. Im Exposé gilt es daher, herauszuarbeiten, was das eigene Buchprojekt so besonders macht. Es soll klargemacht werden, warum es am Buchmarkt nicht fehlen darf. Dazu wird für das Exposé ein wenig Spionage bei der Konkurrenz betrieben. Oder zumindest ausgekundschaftet, welche Werke es gibt, die das gleiche Thema ins Zentrum stellen wie das eigene.

Je mehr ähnliche Titel auftauchen, desto klarer muss im Exposé herausgearbeitet werden, warum Ihr Buchprojekt anders und spannender ist. Warum es am großen Buchmarkt noch fehlt.

Kernzutaten fürs Exposé 5 – Vorstellung des Autors/der Autorin 

Aus einem gelungenen Exposé muss hervorgehen, wer als Autor*in hinter dem Manuskript steht. Die Vorstellung erfolgt anhand einer kurzen Biografie. Profi-Tipp: Es kann sich lohnen, im Leben für das Buch relevante Erfahrungen zu suchen und im Exposé hervorzuheben. Das verleiht gewisse Autorität. Haben Sie sich schon einen Namen als Autor*in gemacht? Wenn es bereits Publikationen gibt, ist es ratsam, diese im Exposé anzuführen. Das ist die Gelegenheit, sich als in der Buchwelt erfahrener Hase zu präsentieren. Nicht verpassen!

Bei der konkreten Verlagssuche sind Kontaktdaten im Exposé unumgänglich. Schließlich möchten die zuständigen Personen wissen, wie sie Sie im Bedarfsfall erreichen können. Vielleicht hat das Exposé schon das Interesse geweckt und ein Verlag will mehr über das Projekt wissen. Und dann tritt es ein, das Worst-Case-Szenario: Ihr Mail ist irgendwo in den Weiten des World Wide Web untergegangen. Vermutlich wird sich niemand auf die stundenlange Suche machen. Wenn die Kontaktdaten aber im Exposé schnell zu finden sind, sind sie auch griffbereit.

Vorsicht! Beim Crowdfunding bitte sorgsam mit persönlichen Daten umgehen! (Schließlich soll Sie ja nicht jede Unterstützerin/jeder Unterstützer zu unchristlichen Zeiten anrufen oder gar besuchen.)

Kernzutaten fürs Exposé 6 – Marketing-Bereitschaft

Bücher müssen der Leserschaft erst bekannt gemacht werden. Im Exposé können Sie als Autor*in ihre Bereitschaft zu Marketingtätigkeiten signalisieren. Vielleicht haben Sie schon Fans auf Social Media? Oder Kontakte zu Veranstaltungsorten für Lesungen? Halten Sie im Exposé alles fest, was Sie bereits an Buch-Marketing betreiben, planen oder sich zumindest vorstellen könnten. Die Bereitschaft, etwas für die Werbung beizusteuern, ist für viele Verlage ein Plus.

Verlage wollen keinen Einheitsbrei bei Exposés 

Zum Schluss noch der wichtigste Tipp für die konkrete Verlagssuche: Das Exposé sollte kein Einheitsbrei sein, der ins Schema F passt. Sich so gut einfügt, dass das Exposé unsichtbar wird. Auch wenn die zentralen Zutaten für ein Exposé in der einen oder anderen Form im Regelfall erwartet werden, sollte der Text auf den Zweck abgestimmt und angepasst werden.

Viele Verlage haben bestimmte formale und/oder inhaltliche Kriterien für das Exposé. Diese sollten Sie unbedingt befolgen. Zu finden sollten die Erwartungen an das Exposé auf der Webseite des jeweiligen Verlages sein. Wenn Sie sich nicht sicher sind oder zu wenig Informationen vorhanden sind, können Sie auch nachfragen, wie sich der Verlag das Exposé vorstellt.

Fazit: Ein gut aufbereitetes und brillant abgestimmtes Exposé ist wie ein herrlicher Duft aus der Küche, der erahnen lässt, was bald den Gaumen erfreut. Oder in diesem Fall den Geist erfreut: Es macht Appetit auf mehr. Im Idealfall beim Traumverlag oder bei potenziellen Unterstützer*innen eines Crowdfundings.