Neues Jahr – neues Buch /neue Geschichte(n)?

Die Versuchung war groß, große Worte für den Titel dieser annähernd philosophischen Überlegungen zu benutzen. Es ist ja schließlich (momentan noch mehr oder weniger) Jahresbeginn, DER Zeitpunkt schlechthin für eh alles Neue. „Als Autor*in mit dem neuen Buch im neuen Jahr durchstarten“ ist mir in den Sinn gekommen. Das klingt allerdings irgendwie stark nach inhaltsleerem Marketing-Jargon. Und erzeugt im schlimmsten Fall mehr Druck als zu motivieren, ein Buch, eine Geschichte oder eben einen Blogbeitrag oder einen Fachartikel zu schreiben. Ein bisschen Inspiration darf es aber sein. Das ist meine Hoffnung.

Daher ist der Titel etwas zurückhaltender. Er hält dafür umso mehr Möglichkeiten (zur Interpretation) bereit. Das ist nicht zu viel versprochen. Wirklich nicht.

Am Anfang ist der Wunsch

Aber zuerst zum Beginn, zum Wunsch, ein Buch zu schreiben, eine eigene Geschichte oder das eigene Wissen in Textform zu gießen. Wer kann ihn schon spüren? Etwa als sanftes Ziehen oder einfach als Kribbeln oder Flattern von unzähligen Ideen-Schmetterlingen im Kopf und/oder im Herzen …

Autor*innen – keine Magier*innen und doch Magier*innen

Da wir Autor*innen keine wörtlichen Magier*innen sind, sondern nur metaphorische, ist die Erfüllung nicht in einer Sekunde (oder unbedeutend mehr) erledigt. Wir können nicht einfach mit den Fingern schnipsen, mehrmals blinzeln – mit gleichzeitig verschränkten Armen oder mit einem mittellangen dünnen Stab herumwacheln, um einen Roman, ein Sachbuch oder einen kürzeren Beitrag oder Fachartikel herzuzaubern. Unsere Kräfte sind anders als die unserer liebsten Buch-, Serien- und Film-Held*innen. Wir können Widrigkeiten nicht mit Zaubertricks und magischen Formeln umgehen. Unsere Magie beginnt erst mit den richtigen Worten.

Hindernislauf im Innen und Außen

Am Anfang des Weges zum Buch oder Beitrag drängt sich das Bild eines Hindernislaufes auf. Nein, ich möchte mich nicht allzu lange in diesen Gefilden aufhalten, die Bremsen und Schranken jedoch entlarven. So können wir Autor*innen besser auf sie achten. Ihnen sehenden Auges entgegengehen und sie kleiner werden lassen oder ganz überwinden. Ihnen jedenfalls so begegnen, dass wir trotzdem oder gerade deshalb unseren Wunsch nach einem Buch, einer spannenden Geschichte oder einem genialen (Blog-)Beitrag selbst erfüllen können.

Sie können allgegenwärtig sein: wie die körperlichen Prüfungen in einer Abenteuergeschichte. Oder die Familienkonflikte in einem zeitgenössischen Roman. Oder Vorurteile, die Romantik scheinbar unmöglich machen zwischen den Protagonist*innen einer Liebesgeschichte. Und, und, und.

Innere Barrieren

Bücher oder Beiträge sind nicht innerhalb eines Wimpernschlags geschrieben. Sprich: Das Verfassen dauert, kostet viel Hirnschmalz und Zeit. Haben wir die überhaupt? Ja, die Frage bezieht sich auf beide Aspekte, denn sie können zu inneren Barrieren werden.

Zeit ist natürlich ein Faktor, der zwar wie Luft alles durchdringt, die Luft zum Atmen aber manchmal fast nimmt. Ja, Zeit fürs eigene Buch oder den eigenen Beitrag liegt nicht so einfach herum. Oder sie bleibt liegen, unberührt. Jedenfalls müssen Autor*innen bewusst die Hände danach ausstrecken, sie nehmen.

Klopf, klopf! Wenn das jetzt Gedanken sind, die meinen, es sei nicht genügend Hirnschmalz für ein Buch, eine Geschichte oder einen Fachbeitrag vorhanden, ist das kein außergewöhnlicher Besuch. Selbstzweifel und die laute Stimme des inneren Kritikers sind (nicht nur) bei Autor*innen keine Seltenheit.

Äußere Hemmschuhe

Gut gemeint ist nicht immer gut. Das trifft häufig auf Kommentare von außen zu, wenn der Wunsch nach einem Buch oder einer Geschichte für einen Wettbewerb oder nach einem Beitrag laut verkündet wird. „Spinnst? Das kannst du eh nicht!“ „Bist de… (nein, dieses Schimpfwort möchte ich jetzt nicht aufs virtuelle Papier bringen, aber vermutlich kommt jede*r schnell drauf, welches wenig schmeichelhafte Adjektiv ich meine)?!?!???“ „Das willst du dir antun? Kannst du das überhaupt?“

Nicht nur wir selbst können unsere Fähigkeiten in Zweifel ziehen, sondern auch Personen von außen. Aus verschiedenen Gründen. Mitunter aus einer positiven, besorgten Haltung uns gegenüber heraus. Egal warum! Solche Kommentare sind hässliche Hemmschuhe, die es zu akzeptieren und schlussendlich zu ignorieren gilt.

Das Warum hinter dem Schreibwunsch

Zweifel, egal ob von innen oder außen, sind nicht so leicht abzuschütteln. Das Warum kann dabei ein zentrales Element sein. Warum möchte ich denn ein Buch schreiben? Warum soll gerade diese Geschichte in die Welt? Dieser Beitrag? Warum soll dieses Thema sichtbarer werden?

PS: Für diesen Beitrag gibt es mehrere Gründe, aber der wichtigste ist eigentlich zu sagen: Die Erfüllung des Wunsches nach einem eigenen Buch oder das Verfassen einer Geschichte / eines Beitrages ist nicht immer so einfach, allerdings muss das kein Grund sein, das Herzensprojekt nicht anzugehen. Also habe ich den Schritt für diesen Beitrag gewagt.

Leser*innen können profitieren

Von einem Buch, einer Geschichte oder einem Fachartikel können Leser*innen genauso profitieren wie Autor*innen. Lesen ist eine Möglichkeit, sich Wissen zu holen. Vielleicht finden Leser*innen ja Inspiration für die Lösung eines dringenden Problems. Sie können sich mitunter Mut holen, sich in eine andere Welt entführen lassen und so vieles mehr. Das ist doch nicht nichts, oder?

Sich präsentieren, nicht verstecken

Egal ob Buch, Geschichte oder Beitrag, mit jedem Text können sich Autor*innen präsentieren. Es geht darum, sich zu zeigen, sich nicht zu verstecken. Und das in der Rolle, die persönlich oder eben auch unternehmerisch relevant ist. Als kreative Storyteller*in. Als Vor-allen-anderen-Draufkommende. Als Expert*in auf einem (Sach-)Gebiet. Als Zeitzeug*in. Als (mitunter unbekannte, aber umso wichtigere) Begleiter*in durchs Leben. Als Mutmacher*in. Als Denkanstoßer*in. Als Zum-Lachen-Bringer*in. Als … (kann gerne mit der eigenen Zielrolle ergänzt werden!)

Indirektes, wertvolles Mehr durch Buch und/oder Beitrag

Ein eigenes Buch oder ein Beitrag kann direkten Mehrwert für alle Seiten haben. Allerdings kann die Wirkung noch magischer (zumindest im metaphorischen Sinn) sein. Nicht so offensichtlich vielleicht, dafür umso stärker. Mit der Präsenz als Autor*in kann man die Aufmerksamkeit der Leser*innen auf sich ziehen. Das Scheinwerferlicht strahlt nicht nur auf das konkrete Herzensprojekt. Es erhellt ebenso andere Aspekte und/oder Produkte. Es macht neugierig auf sie. Auf spannende (Online-)Kurse vielleicht. Auf spezielle Services, die praktischen Nutzen für Leser*innen haben. Auf den Status als Expert*in. Auf die schon erschienenen Geschichten oder Artikel (oder die, die noch folgen).

Konkret kompakt – Marketingtool Text

Was bedeuten die Ausführungen konkret? Und Marketingtool – wie bitte? Tja. Bücher, Geschichten oder Blogbeiträge und Artikel stehen eben nicht ganz allein da. Sie lenken geschickt und dabei subtil den Fokus auf die Person dahinter. Sie zeigen, für welche Themen ein*e Autor*in brennt, für welche Schwierigkeiten sie oder er Lösungen bereithält. Diese können im Buch oder im Artikel angesprochen werden. Der Text kann ebenso als eine Art Cliffhanger fungieren. Denn mehr Informationen oder Lösungsvorschläge werden im realen Leben geboten. Vielleicht in Kursen. Oder Beratungen. Oder mit noch viel kreativeren Dienstleistungen. Oder eben in weiteren Büchern und/oder Geschichten, wenn es um reines Wissen oder Unterhaltung geht.

Wichtig ist, mit einem Buch, einer Geschichte oder einem Fachartikel/Blogbeitrag zu sagen: „Ich bin DIE Expertin / DER Experte.“ Kann gerne mit mehr positiven Rollen ergänzt werden, die zum guten Ruf beitragen und so als Werbung fungieren.

Für alle, denen diese allgemeinen Überlegungen nicht genug sind, habe ich noch einen Tipp. Ein bisschen versteckt ist er, mein Beitrag zum Marketingtool Buch, aber zu finden. Keine Sorge, hier ist er schon – wesentlich schneller als die Suche im gesamten Blogbereich: Versteckter Marketing-Mehrwert.

Nicht allein

Als Autor*in ist man nicht allein am Weg. Vor allem für Bücher und genauso für kürzere Texte kann Unterstützung von Profis hilfreich oder gar notwendig sein. Sie helfen gegen Betriebsblindheit gegenüber Fehlern im Text oder bieten Expertise beziehungsweise Fähigkeiten wie Layouten oder Covergestaltung. (Und vieles mehr.)

Das Wissen, nicht allein zu sein, kann stärken. Profis zeigen zudem durch ihre Expertise, wie viel in Autor*innen eh schon steckt.

Fazit:

Der Weg zum eigenen Buch, einer (neuen) Geschichte oder einem Fachartikel ist gerade am Anfang nicht so einfach. Egal, ob zu Jahresbeginn oder später. Die Hemmschuhe – innen und außen – sind halt einfach sehr auffällig und irgendwie anziehend. Sind sie erst einmal identifiziert, ist ein wichtiger Schritt getan. Sie sind bewusst und als Hindernisse erkannt. Vielleicht kann es dann schon losgehen, wenn sie akzeptiert und gleichzeitig stummgeschaltet werden.

Zum Schlüsselelement in der Überwindung kann das Warum werden. Von einem Buch, einer Geschichte oder einem fachlichen Beitrag können alle Seiten profitieren. Leser*innen und Autor*innen. Der Mehrwert kann im Persönlichen liegen und/oder über Umwege relevant für das eigene Unternehmen sein.

So viele Elemente eben, die man sich als Autor*in vor Augen halten kann, um jetzt dann / annähernd bald den schreibenden Weg zu gehen. Zum Buch, zur Geschichte oder erst einmal zu einem Beitrag.